Jachenau
Die Jachenau ist ein staatlich anerkannter Erholungsort an der Jachen, einem 23 Kilometer langen Zufluss vom Walchensee in die Isar. Bis heute gehört das Tal zu den waldreichsten Gebieten in Deutschland: 86 Prozent der Gemeindefläche ist von Wald bedeckt.
Das Holz war das Kapital des Ortes: Mit Beginn der Schneeschmelze erfolgte die etwa vier Wochen dauernde Trift des längs der Jachen aufgeganterten (ordentlich gestapelten) Holzes. Ab Ortsteil Mühle säumten die Ganterstätten der Bauern auf beiden Ufern die Jachen. Der Holztransport auf der Jachen endete vor der Einmündung in die Isar bei Leger, wo man das Holz zunächst zwischenlagerte und dann für den Weiterweg auf der Isar zu großen Flößen zusammenstellte.
Neben der Trift wurde die Jachen seit 1487 auch mit Flößen befahren; vor allem Holz mit über sieben Metern Länge wurde so transportiert. Man stellte Halbflöße zusammen, die nach Erreichen der Isar zu normalen Floßtafeln vereint wurden.
Das Leben in der Jachenau war ansonsten einfach und abgeschieden. Der bayerische Sprachforscher Johann Andreas Schmeller (1785-1852) empfahl im 19. Jahrhundert eine Fahrt in die Jachenau als zeithistorische Bildungsreise: "Wer sehen will, wie man vor 50 Jahren lebte, der braucht nicht ins Museum zu gehen, der soll besser in die Jachenau fahren."
Mehr über die Jachenau in unserem Buch "Entlang der Isar. Von Scharnitz bis München-Thalkirchen - Ausflüge auf den Spuren der Flößer".