Krün mit Klais
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Flößerspielplatz in Krün (am Sportplatz), im Hintergrund der Ort mit der Barockkirche St. Sebastian; Foto Spielplatz Förderverein.
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Lüftlmalerei am Krüner Rathaus.
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Naturlehrpfad in Krün, auf etwa der Hälfte des Wegs ist ein Floß aufgebaut.
Krün wird namentlich erstmals im Jahr 1294 in einem Verzeichnis des Klosters Benediktbeuern mit zwei Schwaigen erwähnt. Der Krüner Ortsteil Klais, westlich der Isar am Kranzbach und direkt an der Via Raetia gelegen, taucht bereits im Jahr 763 in einer Urkunde auf. Bedeutend war die Flößerei in Krün, das nahe der Isar liegt sogar das Krüner Wappen zeugt davon: Neben einer goldenen Mitra und einem silbernen Abtstab ist auch ein Flößerhaken verewigt.
Flößerei in Krün ist ab dem Zeitpunkt seiner erstmaligen Erwähnung 1294 nachzuweisen. In den Flößersätzen aus den Jahren 1310/12 wird bereits der alte Krüner, "Geruener", als einer der Pfleger für die obere Münchner Lände genannt. 1555 bezeugten verschiedene Mittenwalder, dass "die von Wallgau und Krim" für das Kloster Benediktbeuern Wein ab Mittenwald auf Flößen transportieren. Später durften Krüner und Wallgauer den Wein nicht mehr in Mittenwald aufnehmen, sondern erst in der Nähe von Krün.
Aus dem 18. Jahrhundert gibt es viele Nachweise, dass die Krüner Bauern regelmäßig Holz an die Grundherrschaft abzuliefern hatten. Zum Beispiel das Anwesen "Franzos", dessen Inhaber Floßmann war und überwiegend von der Flößerei gelebt hat. Er hat zum Beispiel geliefert: 1760 ein Floß zum Schloss Ismaning geliefert, 1770 der Herrschaft Buchenholz, dem Hofkanzler Joseph von Sedlmair in Frei Buchenholz und dem Hochfürstlichen Hofpauamtsverwalter Mangstl 7 3/4 Klafter Buchenholz. 1794 waren seine Fuhren 2 Mal Buchen und Feichten (Fichten) in den Holzgarten nach Freising und 1799 ein Schäffel Korn zum Freisinger Kastenamt. Anfang des 19. Jahrhunderts hat Floßmeister Schöttl und/oder sein Sohn auch für andere Bauern Holz nach Freising gebracht, was nicht heißt, dass nicht auch die Bauern selbst geflößt sind.
Der Bau der Eisenbahnlinie von München über Garmisch und Mittenwald nach Innsbruck im Jahr 1912 bedeutete zwar langfristig das Ende der gewerblichen Flößerei, für die Holzwirtschaft in Krün und Klais aber brachte er zunächst einen Schub. Krün erhielt zwar keinen eigenen Bahnhof die Bauern wollten ihre Felder und ihre Arbeit als Flößer nicht gefährden. Dafür aber hielten die Züge in Klais. Und die Gemeinde wurde zum regen Umschlagplatz für das Holz aus den Wäldern der Scharnitz und von Mittenwald.
Mehr über Krün und Klais in unserem Buch "Entlang der Isar. Von Scharnitz bis München-Thalkirchen - Ausflüge auf den Spuren der Flößer".