Garmisch-Partenkirchen
Der aufblühende transalpine Handel, Weintransporte aus Südtirol und Durchzüge von Kaisern und Königen waren die Voraussetzung für die positive Entwicklung von Partenkirchen und auch von Garmisch, das sich am Transportwesen Anteile sichern konnte.
Holzverarbeitende Berufe wie Zimmerer, Schindelmacher und Schäffler sowie die Flößer, die das alles transportierten, waren ein wichtiger Teil der Werdenfelser Wirtschaft. Für die Flößerei wurden ständig Bäume aus den bischöflichen Wäldern benötigt. Im Jahr 1670 wurden 9 916 Stämme geflößt. Auch Bau- und Brennholz für den privaten und öffentlichen Bedarf sowie Schindeln mussten regelmäßig befördert werden. Wirte und Herbergsleute profitierten vom Durchgangsverkehr. Bei Kaltenbrunn und Garmisch wurde Kreide, in Partenkirchen Gips abgebaut und auf Flößen verladen. Auch Leerflöße starteten hier, um dann in den folgenden Orten Waren aufzunehmen.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts ging die Floßfahrt zurück: Der Zustand der Wälder verbot schon seit längerer Zeit die Ausfuhr von Floßbäumen, auch der bisher starke Handelsverkehr mit Italien auf der alten Rottstraße minderte sich.
1821 schlossen sich die Garmischer Flößer zu einer Innung zusammen und stellten eine neue Floßordnung auf. Sie luden die Partenkirchner Floßleute zum Eintritt in ihre Innung ein. Diese lehnten zunächst ab, da sie eine eigene Innung gründen wollten. Als dies aber das Landgericht Werdenfels nicht gestattete, blieb ihnen nichts anderes übrig, als sich den Garmischern anzuschließen.