Floßfahrt für Flößerfilm "Fahr ma obi am Wasser"
Fidele Zeitreise in die Vergangenheit
Die "Beladung" des historischen Transportfloßes, das ganz früh am Morgen, nämlich schon um 7.30 Uhr an der Lände von Sepp Seitner startete, konnte sich sehen lassen: 20 Holzstämme, hölzerne Bierfässer und Kisten und Rupfensäcke mit Waren aus dem Süden, Reisigbesen und Weidenkörbe. Alle diese Güter waren so historisch wie möglich hergerichtet aber nicht nur das, ein altes Fahrrad mit dem die Flößer ja früher heimwärts fuhren -, ja selbst die Brotzeit für die Flößer Konrad "Konne" Mair und Wendelin "Wende" Schelle und der "Passagiere" mussten stilgerecht in die Zeit um 1930 passen. Möglich machte dies Floßmeister Sepp Seitner, der den gesamten Floß-(auf-)bau mit seinen beiden Flößern historisch gestaltete und wir vom Verein Flößerstraße als Kooperationspartner des Produzenten des Flößerfilms. Wir hatten die Waren-Dekorationen, die "Passagiere" und ihre Kostüme (stammten von der Loisachtaler Bauernbühne) besorgt.
Der Grund für diese historische Floßfahrt war kein reines Privatvergnügen, obwohl der Spaß auf der Fahrt bis München nicht zu kurz kam, sondern das Ganze wurde mit mehreren Kameras (Christoph Grabner auf dem Floß sowie an Land Sigi Menzel, Rüdiger Lorenz, Peter Strohbach, Charly Wammetsberger) aufgenommen für den 90-minütigen Dokumentarfilm von Walter Steffen "Fahrn ma obi am Wasser" (http://isarfloesser-film.de). Eine echte Herausforderung war das besonders für die Flößer, die ja ihr Gefährt anders handhaben mussten, aber auch die "Passagiere", die sich so verhalten sollten, damit sie die längst vergangene Zeit möglichst überzeugend vermitteln.
Von Andreas Binder vom Tölzer Binderbräu stammte das gute, selbstgebraute Bier mitsamt den alten Fässern, sogar für das Verdauungsschnapserl war gesorgt: Das kam vom Lenggrieser "Hirschkuss".
Als Darsteller der "Passagiere" hatte unsere Vorsitzende Gabriele Rüth einige Prominenz der Region eingeladen: Zweiten Wolfratshauser Bürgermeister Fritz Schnaller - und dies besonders gerne, weil Wolfratshausen mit 10.000 Euro den größten Anteil an dem Film beiträgt, der eine freie Produktion ist und sich durch Förderer und Sponsoren finanziert. Ferner freute sich Rüth auf die Teilnahme von Werbekreisvorsitzender Ingrid Schnaller und des Geretsrieder Kulturreferenten Hans Ketelhut, weil Geretsrieds Bürgermeister Michael Müller sowohl den Film unterstützt, aber auch den Verein stets wohlwollend zur Seite steht. Ketelhut sorgte als "Bayern Hans" mit seiner Ziach zusammen mit dem Ickinger Impresario Wolfgang Ramadan für beste Stimmung am Floß. Eine große Hilfe war unser Vize Hermann Paetzmann, der bei der Organisation und Koordination im Vorfeld und während der Fahrt tatkräftig unterstützte.
Damit später die Zuschauer später dann einen möglichst nahen historischen Eindruck haben, waren sogar die Kameras extra meistens auf starren Stativen installiert. Die besten Filmszenen dieser historischen Floßfahrt werden in schwarz-weiß - weil man doch 1930 nur so drehen konnte - zu sehen sein. In Farbe sind natürlich alle weiteren Aufnahmen, wie die Aufnahmen der Flößerorte an Isar und Loisach, die Interviews mit Historikern sowie die Sagenerzählungen eine, die vom "Roten Kreuz im Farchet", erzählt übrigens unsere Schriftführerin Sabrina Schwenger.
Festliche Filmpremiere ist beim 30. Deutschen Flößertag, der vom 18. Mai bis 21. Mai 2017 in Wolfratshausen stattfindet. Anschließend wird er auf Filmfestivals, bayern- und deutschlandweit in Kinos gezeigt, auch auf DVD wird er erhältlich sein. (siehe www.isarfloesser-film.de)